Sonntag, 28. Oktober 2012

Pico Hydro Turbine - Part Two

Den folgenden Blogeintrag hätte ich auch wie folgt nennen können: "3 Tage Arbeit, 20 helfende Hände, 50 Mückenstiche und 75Watt später" oder "Ein kleiner Schritt für einen Menschen - ein großer...ähh kleiner Schritt für das Waisenhaus" oder "Und es dreht sich doch!" oder "Warum sind meine Füße so nass?"...ach mir würde da sicher noch mehr einfallen-nun aber zu dem was in den letzten Tagen passierte:

Tag 0 - Vorüberlegung 
Bei einer Diskussion über die Zukunft meines Projektes machte Johannes den Vorschlag, dass man, also Andrea und ich, zunächst erstmal eine kleinere Wasserturbine installieren könnte, um Erfahrung in Sachen Materialbeschaffung, Aufbau, Installation, Zusammenarbeit und co sammeln kann. Gesagt - getan. Turbine und Generator sind vorhanden: "Powerpal MHG-200LH". Für die Interessierten unter euch: http://www.powerpal.com/ Diese Art von Turbine benötigt eine Fallhöhe von 1,5m und einen Durchfluss von 35 l/s und erzeugt dadurch eine Leistung von maximal 200 Watt. Johannes hatte in Deutschland 3 Stück davon gekauft, eine wurde der Uni Regensburg zu Forschungszwecken überreicht und eine Powerpal ist nun in Kamerun. Nur mal so nebenbei: die Regensburger haben ein Semester für den Aufbau des Teststandes gebraucht. So grübelten wir dann noch am Abendbrottisch wie wir diese Anlage aufbauen können, was wir beachten müssen, welche Materialien wir nutzen und so weiter. 

Tag 1 - Standortbegehung & Materialbesorgung 
8:30 Uhr - per Taxi ging es mal wieder zum Waisenhaus - lasset die Suche nach einer geeigneten Stelle beginnen. Ein kleiner Wasserfall - lokalisiert am selbigen Bache, wo ich später die größere Wasserkraftanlage installieren möchte - wurde als Standort ausgewählt. Problem: wir benötigen ungefähr eine Höhe von 1,5m und aus Transportgründen wäre es gut zu wissen wie lang der Kanal sein muss. Mhh wie misst man das ohne nass zu werden? Gar nicht - richtig! Also hieß es für mich ab ins Wasser, Messlatte in die auserwählte Stelle stechen und Höhe und Länge vermessen. Mit den Messergebnissen und nassen Füßen ging es zurück in die Stadt.
Ankunft im größten Baumarkt Buea's: Leider finde ich gerade keinen adäquaten Größenvergleich - kurz um: das Sortiment beschränkt sich auf vielleicht 100 verschiedene Teile. Wir brauchen ein Rohr von 1,5m Länge und einem Durchmesser von 13cm - es gibt nur 4m lange Rohr und der Durchmesser ist auch zu klein (12,5cm) - kann man das unter Einfluss von Hitze weiten? - naja versuchen wir das dann einfach mal. Dann noch eine dünne Aluminiumplatte gekauft und auf zur Werkstatt. Aber wie transportiert man ein 4m langes Rohr? Natürlich per Taxi - einfach auf das Dach gelegt, Arm raus und halten, egal ob der Fahrer mit 50 Sachen den Berg hinauf fährt.
Ankunft Werkstatt: Das Rohr wird erstmal auf die passende Länge gekürzt und mit bisschen Holz und Benzin ein Feuer erzeugt und das Rohr am Einlauf erhitzt. Nach einigem hin und her hat es schlussendlich geklappt - Turbine und Rohr bilden eine abgeschlossene und abgedichtete Einheit.
Was nun noch fehlt ist Holz - auf zur nah gelegenen Sägerei. Gar nicht mal so einfach in diesem Stapel das passende Holz zu finden, wenn man genau eine Breite von 32,5cm benötigt und die meisten nur 30cm breit sind. Nach erneutem hin und her haben wir die passenden Blanken gefunden. Diese mussten nun nur noch geschliffen werden und eine gerade Kante wäre vielleicht auch nicht schlecht. Aufgrund fortgeschrittener Stunde wurde die Abholung des Holzes auf den nächsten Tag verschoben.
17:30 Uhr - Feierabend.


Tag 2 - Kanalbau
8:30 Uhr - Ankunft Werkstatt. Team 1 holt das Holz ab und Team 2 bereitet die nächsten Schritte vor.  Die nächsten Stunden bestanden aus Sägen, Hämmern, Feilen, Grübeln, bei Sonnenschein schwitzen und so weiter. Blöd wenn man dann am Nachmittag merkt das man im Eifer des Gefächtes einen gravierenden Fehler machte. Okay erstmal eine Pause machen und überlegen wie man den Fehler ausbügeln kann. Nachdem wir uns dann mit Bohnen, Reis und einer Ananas-Limonade gestärkt hatten ging es wieder an die Arbeit. Nach einem kurzem Umbau war der Kanal fast fertig und wir konnten den Fehler ohne bleibende Falten ausbügeln. Das Besondere an dem Kanal ist, das am Ende ein Strudel erzeugt werden muss, damit die Turbine funktioniert. In der Betriebsanleitung war eine Skizze beigefügt, welche mir als Vorlage für eine 1:1 Schablone der Strudel-Konstruktion diente. Das zuvor erworbene Aluminiumblech wurde auf die richtige Größe zugeschnitten, eingesetzt, montiert und abgedichtet. Schlussendlich war der Kanal fertig, die Konstruktion machte einen soliden Eindruck, Turbine und Abflussrohr passen zusammen und der Einlauf, welcher den Strudel erzeugt hat auch auf Anhieb funktioniert.
18:00 Uhr Feierabend

Tag 3 - Installation
8:30 Uhr - Ankunft Werkstatt. Alle benötigten Teile werden in den Pickup geladen: Kanal (3,5m lang, ca. 60kg), Rohr, Turbine inkl. Generator (1,2m lang, ca. 13kg), weiteres Holz für die Aufständerung, Werkzeuge etc. Abfahrt!
9:30 Uhr - Ankunft HOTPEC/Waisenhaus. Es ist erstaunlich leer hier, wo sind die ganzen Kinder? Achja heute ist ja muslimischer Feiertag , nur gut das die deutliche Mehrzahl der Kameruner Christen sind (sonst ist das Gelände wesentlich belebter da zum Waisenhaus noch eine Schule gehört). Doch 2 Minuten nach unserer Ankunft sind wir umringt von ca. 10 Kindern im Alter von 6-16 Jahren und jeder schnappt sich etwas aus dem Pickup und gemeinsam tragen wir es zum Bach. Der Aufbau kann also beginnen. Erneut führt kein Weg daran vorbei ins Wasser zu springen. Bestückt mit Säge, Hammer und Nägel baue ich also die Unterkonstruktion für den Kanal, da wir dies erst vor Ort an die Begebenheiten anpassen konnten. Gemeinsam wuchten wir dann den Kanal in den Bach, alle Kinder helfen mit - von groß bis klein - das war wirklich ziemlich beeindruckend, wobei man dann als "deutscher Ingenieur" schon immer genaue Arbeitsanweisung geben musste. Während ich mich weiter um die Sicherung des Kanals kümmerte wurde derweil ein kleiner Damm aus Steinen und Sandsäcken gebildet, sodass das Wasser zum Kanal geleitet wurde. Nun nur noch das Rohr und die Turbine einsetzen - bereit zum ersten Testlauf. Wir öffneten den Zufluss zum Kanal und...nichts passierte! Das Wasser floß durch den Kanal, zur Turbine, bildete einen wunderschönen Strudel und floß das Rohr hinunter - doch die Turbine drehte sich nicht. Allgemeine Verwirrung. Stimmt die Höhe nicht? Reicht der Durchfluss nicht? Funktioniert die Turbine überhaupt? Irgendetwas nicht richtig angeschlossen? Wir konnten einfach nichts feststellen. Wir beschlossen das Experiment abzubrechen und in der Werkstatt die Turbine zu untersuchen. Johannes wollte auch schnell wieder nach Hause zu Kind Kegel - denn es gab Spaghetti Bolognese :)
12:00 Uhr Ankunft Wohnhaus. Erstmal Mittagessen, weiteren Plan und mögliche Lösungen überlegen und dann Mittagsschlaf machen - immerhin bin ich frühs schon um 6 Uhr aufgestanden und war mit Thompy eine Stunde joggen - bergauf, bergab.
15:30 Uhr Ankunft Werkstatt. Die Lagebesprechung bei Joseph führte zur Einsicht das die Turbine funktioniert und die Betriebsanleitung gab den wohlmöglich entscheidenden Hinweis...
16:30 Uhr Ankunft Hotpec. Mit der Turbine auf der Schulter geh ich voller Erwartung zum Bach, die Kinder entdecken uns wieder und folgen uns. Alle sind gespannt. Ich verbesser noch einmal die Konstruktion, worauf der Kanal aufliegt, kürze das Rohr und Andrea kümmert sich um den Anschluss der Elektrik und ein paar Jugendliche versuchen den Damm zu verbessern. Jetzt sollte alles passen. Die Spannung steigt. Ich steige auf den Kanal, setze die Turbine ein. Schließe die Kabel an. Öffne den Deckel zum Generator. Gebe das Signal zum öffnen des Kanals. Das Wasser strömt durch den Kanal, bildet einen Strudel. Der Generator steht still. Nichts passiert. Zuvor erwähnte ich, dass die Betriebsanleitung den wohl entscheidenden Hinweis gab/gibt - sinngemäß: "wenn alles richtig installiert ist und die Turbine sich dennoch nicht dreht muss der Generator manuell angdreht werden, um den Widerstand zu überwinden, welcher durch den Magnetismus erzeugt wird". Ich nehme also eine Zange, drehe den Generator an und...ES LÄUFT!!! Turbine und Generator drehen sich - ich blicke nach rechts und seh wie die 60Watt-Glühbirne im vollem Ganze erstrahlt. Wir jubeln und freuen uns wie kleine Kinder. Ein wahnsinnig gutes Gefühl durchströmt meinen Körper - nicht nur das Gefühl ein erstes kleines Projekt erfolgreich umgesetzt zu haben sondern auch die Gesichter der Kinder zu sehen, wie sie in die Hände klatschen und gebannt auf die Glühbirne schauen. Mittlerweile ist es schon spät geworden, es dämmert, wird dunkler, wir suchen noch eine Glühlampe mit einer höheren Wattzahl um die Last zu erhöhen - auch 75Watt schafft unsere erste selbst installierte Kleinstwasserkraftanlage. Doch sie flackert ein wenig - was heißt das da noch Luft für Verbesserung ist um die 200W Maximalleistung zu erreichen.










Mit diesem Erfolgserlebnis und der daraus resultierenden Motivation können nun weitere und größere Projekte angegangen werden! :)

Mittwoch, 24. Oktober 2012

My home is my castle

4 Wochen lebe ich nun schon in Kamerun. In den 4 Wochen hat sich in dem Haus wo ich lebe viel getan.

Als ich zum ersten mal das Haus betreten habe war es dunkel. Wir sind abends-es war stockduster-mit dem  Auto angekommen. Das Tor öffnete sich wie von Geisterhand - okay nicht ganz, es war der Nachtwächter. Kurze Story zum Nachtwächter: er heißt Abraham, ist ca. 50 Jahre alt und wenn man ihn fragt wie es ihm geht, dann kommt immer als Antwort: "better" - wir haben uns darüber schon den Kopf zerbrochen-also entweder muss es ihm mal sau schlecht gegangen sein und nun geht es nur noch bergauf, aber wenn es einem jeden Tag besser geht, dann scheint er mir nun der gesündeste und glücklichste Mensch auf Erden zu sein...naja wie auch immer, wir werden es wohl nie erfahren, aber so lange es ihm besser geht ist ja alles gut. Zurück zum Haus: ich hatte also im Dunkelm meine Koffer aus dem Auto geladen, die Haustür geöffnet und trete ihn ein Wohnzimmer, was eigentlich das Wort "Wohnzimmer" nicht verdient hat-ein riesen Raum (ca. 8x5m) in der Mitte ein Esstisch und ein paar Stühle und sonst nichts-also wirklich nichts, nada, nothing. Man kann glaub ich sogar sein Echo in diesem Raum hören. Die anderen Räumlichkeiten (4 Zimmer + Küche + 2 Bäder) waren zwar mit mehr Möbeln bestückt, aber naja so richtig wohnlich war es auch noch nicht, aber ich hab es mir in meinem Zimmer dann schon mehr oder weniger gemütlich gemacht. So war ich die ersten 2 Wochen allein in diesem großen Haus, was mir teilweise schon ein recht mulmiges Gefühl bescherte. Okay ich hab schon wieder gelogen, entschuldigt bitte-ich wohnte zusammen mit 3 Hühnern und die Wächter waren auch meisten 24h am Tag anwesend und ab und zu kam die Haushälterin zum Wäsche waschen, putzen und sonstiges. Das schöne am Haus ist, dass es einen Garten hat und ringsum viel Grün ist: Papaya, Bananen, Ananas, einem kleinen Beet usw. und wenn man immer schön aufgegessen hat, dann wird man früh auch mit einem Blick auf den Mt. Cameroon belohnt.

Nach 2 Wochen kamen dann zunächst Robin und später Andrea dazu - die zwei anderen Freiwilligen/Praktikanten bei Green Step. So kam schon bisschen mehr Leben ins Haus, was sich unter anderm durch gemeinsames Abendbrot und Filme schauen äußerte.

Und seit letzen Freitag ist das Haus nun voll - Johannes und Conny, die Gründer von Green Step, sind nun mit ihren beiden Kindern (Magdalena fast 2 Jahre und Jacob 3Monate) und Johannes' Schwiegermutter (Alter unbekannt) angereist. Da kommt es schonmal vor das man früh vom Kindergeschrei geweckt wird oder nachmittags im Sandkasten spielt oder abends an Magdalenas Essenschlacht teilhaben darf.

Wenn ich mir das recht überlege, dann hat sich meine Wohnsituation vom Single- zum WG- und nun zum Familien-Haushalt entwicklet und das in nur 4 Wochen. Doch nun noch ein paar andere Worte zur Wohnsituation: mittlerweile habe ich dauerhaftes Internet (DSL-Seltenheit in Kamerun!), ich habe so gut wie immer Wasser (es kommt vor das Wasser nur alle 2-3 Tage von der Leitung kommt, aber wir haben einen großen Wassertank mit Pumpe), bald haben wir auch dauerhaften Strom (es kommt zur Zeit immermal zu Stromschwankung bzw Stromausfällen, wir haben aber eine Solaranlage auf den Dach und Batterien und der neue Wechselrichter wartet nur auf seine Installation). Also alles in allem kann ich mich da wirklich nicht beschweren. Denn wenn man sich die sonstigen Wohnverhältnisse zu Gemühte führt-dann ist das hier schon der absolute Luxus! Ich war schon bei einigen Kamerunern zu Hause und was man von den anderen Freiwilligen so hört-mhh da bekommt man schon manchmal ein schlechtes Gewissen...auf Details der hießigen gewöhnlichen Wohnverhältnisse gehe ich vielleicht später nochmal ein.









Over and Out!

Sonntag, 21. Oktober 2012

Krämpfe, Tee, Fisch, Bier und co

5:30 Uhr
Es ist Samstag, ich wache auf, diesmal kitzelt mich nicht die Sonne wach - es ist der Wecker - ein Schlag ins Gesicht! Ich quäle mich aus dem Bett, warum ist das noch so dunkel?

5:45 Uhr
Ich packe meinen Rucksack mit den nötigen Utensilien für den Tag, schiebe mir eine Banane zwischen die Kiefer und trete den Weg an.

5:55 Uhr
Ich gehe mit Andrea zum Treffpunkt. Wir passieren das Krankenhaus, erstaunt stell ich fest, dass ich hier zum ersten mal Straßenbeleuchtung in Buea entdecke - eine echte Seltenheit. Okay, es geht nur die Hälfte der Laternen, aber immerhin. Direkt neben dem Krankenhaus ist eine Polizeistation - ich kann mir das Schmunzeln nicht verkneifen als ich den schwarzen Polizei-Jeep mit folgender Aufschrift entdecke: "Alarm to Eternity"

6:00 Uhr
Treffpunkt "Hotel Mermoz" wurde mit deutscher Pünktlichkeit erreicht. Jobi hat sich der deutschen Tugend auch schon gut angenommen und steht Abfahrtbereit auf der Matte. Zu Dritt marschieren wir die "Longstreet" entlang, immer bergabwärts gen aufsteigender Sonne.

6:30 Uhr
Es ist bewölkt und es nieselt leicht bei ca. 20°C. In den letzten 30 Minuten sind wir duch "Little Soppo" (Stadtteil) gelaufen, vorbei an einfachen Bretterhäusern, die Leute beginnen ihren Tag, Motorradtaxis rasen über Huckelpiste an uns vorbei, die kleinen Geschäfte werden eingerichtet, Leute mit Macheten kreuzen unseren Weg. 
Wir verlassen soeben Buea und erhaschen einen ersten Blick auf das unendliche Grün was uns die nächsten Stunden noch begleiten wird. Teeplantagen und tropischer Regenwald soweit das Auge reicht. Die Wolkedecke reißt langsam auf und die umgebenenden Berge zeigen sich in ihrem vollem Glanze.


6:45 Uhr
Am Wegesrand offenbart sich ein Gebäude aus Stein - eine katholische Kirche.


7:00 Uhr
Wir erblicken die Teefabrik von Tole. Der dortig produzierte Tee versorgt ganz Kamerun mit dem aromatischen Heißgetränk.



7:20 Uhr
Die Sonne kämpft unermütlich gegen die Wolkendecke an. Lust auf eine Runde Basketball? 


8:00 Uhr
Willkommen im Sachsenhof! Quizfrage: Wer hat wohl dieses alte kleine Dorf erbaut, so vor ungefähr 100 Jahren ???



8:10 Uhr
Auch am Wochenende wird auf den Teeplantage gearbeitet! Genauso wie in der Stadt auf dem Bau etc. Ein Unterschied von Woche und Wochenende habe ich in Kamerun kaum bemerkt. 



8:20 Uhr
Thompy kommt! Ein Sportler durch und durch. Er hat schon beim "Mount Cameroon Race of Hope" teilgenommen - 20km hoch zum Gipfel des Mt. Cameroon, über 3000 Höhenmeter und wieder zurück - in 4:45h und hatte somit vor 2 Jahren den 5. Platz von 800 Teilnehmern gemacht. Er wollte uns früh begleiten, hatte aber verschlafen-so kam er halt hinterher gerannt ;)



8:30 Uhr
Erste Pause! Nachrungstechnische Stärkung mit Blick auf das Meer.

9:00 Uhr
Wir passieren das Dorf "Wotutu"



9:30 Uhr
Wir kommen an der Hauptstraße an. Von hier aus macht das Wandern kein Spaß mehr. 3:30h Wanderung enden und wir nehmen ein Taxi nach Limbe zum "Down Beach".

10:00 Uhr
Ankunft Limbe. Thompy, welcher gleichzeitig ein Touristenführer ist, zeigt uns das Monument des ersten Missionars (Alfred Saker), welcher in Limbe ankam. Weiter geht es zum Denkmal für die Sklaven und wir bestaunen die Brückenkonstruktionsversuche Sakers, welcher eine Brücke von Limbe nach Malabo bauen wollte - naja sind ja auch nur 56km!



10:15 Uhr
Was sind das für bunte Boote dort? Warum sind da so viele Menschen? Ahh frischer Fisch kommt-das muss ich mir anschauen! Die Leute springen ins Wasser und holen sich direkt vom Boot den frischen Fisch. Im Gewimmel wird gehandelt. Am Rand die Netzte geflickt.
Anschließend verköstige ich noch ein Gebäck namens "British Plain" - ein Gepäck in Form einer Avocado, in der Mitte ein gekochtes Ei und dazu Peppersoße - lecker! Wir verabschieden Jobi, er musste wieder nach Buea. Mit Thompy fahren wir per Taxi zum "Madison Beach".




12-14 Uhr
Madison Beach! Wellen soweit das Auge reicht. Blick auf Malabo/Äquatorialguinea. Im Rücken herrliche Berge gesäumt von Regenwald. Frisbee zocken. Banane essen. Wasserhaushalt auffüllen. Wie Kinder im schwarzen Sand spielen. Blick auf das Meer genießen.





14:30 Uhr
Zurück am Down Beach in Limbe bestellen wir einen frisch gefangenen und gegrillten Fisch mit Plantains und setzen uns zum Essen direkt an den Strand mit Blick auf Meer und co. Was ein bisschen nervt-dauernd kommt jemand und will dir irgendwelchen Spittel andrehen. Naja dieser Flecken ist halt bisschen touristischer geprägt. In Buea hab ich das so noch nicht erlebt.

15:30 Uhr
Wir verlassen Limbe im privaten Kleinwagen, welche mehr oder weniger legal als Taxis zwischen den Städten fungieren. Hinten quetschen wir uns zu 4. rein - bequem ist anders! Naja für 1,20€ pro Person geht das schon für eine 30km Strecke.

15:40 Uhr
Orstausgang Limbe. Ein Typ, eindeutig kein Polizist, fordert uns zum anhalten auf - müssen wir auch aufgrund der Bodenwelle und aufgrund der reifenzerstörenden Konstruktion, welcher er vor unseren Reifen schiebt. Eine Rege Diskussion macht sich breit zwischen dem Typen und unserem Fahrer - was ist hier eigentlich los? Achso, neben uns ist der Busbahnhof, der Typ gehört dazu und die PKW-Fahrer zerstören deren Geschäft. Nach 10 Minuten Diskussion und vermutlich nach Abgabe einer gewissen Geldsumme dürfen wir passieren und den Heimweg antreten. Wobei ich von der Fahrt nicht mehr viel mitbekomme, da das frühe Aufstehen seinen Tribut einfordert.

17:30 Uhr
Ankunft bei Peter alias Mbombo. Ebenso anwesend weitere deutsche Freiwillige: Janis, Hanna, Luisa, Laura, Andrea und ich später kommen noch Thompy und Jobi. Ich brachte das Bier mit und die anderen haben gekocht: Plantains, Fleisch in Spinatsoße und dazu Avocadocreme mit viel Knoblauch und Brot (Weißbrot natürlich) Ein sättigendes Festmahl für ca. 2€ pro Kopf, wobei davon schon 1€ für das Bier drauf geht.



21:00 Uhr
Nach dem jeder sich nochmal frisch machen konnte, kommen wir in der Bar der Wahl an: "Airlines". Eine Runde von Kamerunern und Deutschen. Ich führe ein angeregtes Gespräch mit Mbombo über Land und Leute, Lebensverhältnisse in Deutschland und Kamerun, über Sinne des Lebens, was wirklich wichtig ist. Es ist eine sternklare Nacht, so ein Sternhimmel sieht man wohl nicht so schnell im erleuchteten Deutschland-wir philosophieren über Leben außerhalb der Erde und betrachten den Mond-welcher eine für uns alle noch nie da gewesen Erscheinung angenommen hatte. Der Mond "lag auf dem Rücken". Es war eine Sichel mit der Öffnung nach oben!!! nicht wie man es kennt nach links oder rechts. Das verursachte eine rege Diskussion am ganzen Tisch über die Gründe, von wissenschaftlichen Ansätzen über afrikanische Deutung usw.

24:00 Uhr
Barwechsel. Ankunft "Jupiter"! Kamerunische Livemusik und ein letztes Bier.

1:30 Uhr
Ich falle todmüde ins Bett!

9:30 Uhr
Es ist Sonntag und ich wache vom Kindergeschrei auf. Steige aus dem Bett und verspüre einen Muskelkrampf in meinen Waden. Der Plan Joggen zu gehen wird verschoben - Sonntag=Chilltag !

Donnerstag, 18. Oktober 2012

busy busy

Meine Damen und Herren, was nun folgt stellt einen kleinen Abriss der letzten Tage und Ereignisse dar:

HOTPEC/Waisenhaus/Wasserturbine und co:
Die Anreise zum Waisenhaus klappt mittlerweile ziemlich reibungslos. Für die ca. halbstündige Fahrt per Taxi von einem Ende der Stadt zum anderen Ende sollte man nicht mehr als 400-500 Franc zahlen (Umrechnungskurs 1€=656F), sonst nimmt man einfach das nächste Taxi, welches gleich dahinter auf neue Fahrgäste lauert. Über einen verschlammten Weg gehts dann zum Waisenhaus und zur Anmeldung beim Pastor, wenn er denn da ist.
Die Woche galt es für mein und Andrea's Projekt (Gesamtenergiekonzept) weitere Daten zu sammeln, nachzuhaken ob sich schon was getan hat und so weiter. Der Pastor meinte zum Beispiel er könne Druckleitungen besorgen und wenn ich dann nach Durchmesser und Material frage-dann kann sowas schonmal eine Woche dauern. Das selbe gilt für den Wiederaufbau des Messwehres und das Reinigen des vorhandenen Messwehres etc. Wobei alle Sache die man (also ich) dann selber macht, sollten dann schon schneller vorran gehen. 
Es kann halt auch mal vorkommen das man zum Waisenhaus kommt und noch 1,5h warten muss bis jemand Zeit hat. Aber das ist dann auch eine gute Möglichkeit um das Gelände von HOTPEC zu erkunden. Da trifft  man schonmal auf die ein oder andere Ameisenstraße, Kakaobäume oder schlägt sich quer durch das Maisfeld weil man den Weg nicht mehr findet.
Naja schlussendlich hab ich nun die nötigen Informationen und es kann weiter gehen. Die Details werden dann mit Johannes, mein Betreuer, welcher morgen in Kamerun ankommt, besprochen und dann kann ich nächste Woche hoffentlich mehr aus dem Waisenhaus berichten.

Blick zum Waisenhaus mit Schule und co

Ameisenstraße deluxe

Kakaobaum
Werkstatt und co:
Joseph's Werkstatt ist nun endlich fertiggestellt. Endlich kann er wieder richtig arbeiten und Geld verdienen. Naja und ich darf/will/soll ihm wieder helfen. Diese Woche hieß der Auftrag "Dunstabzugshaube". Ich hatte ihm schon bei der Fertigung jener Haube geholfen (Konstruktion, teilweise Schweißen und so) und nun war es soweit das wir sie installieren wollten. Mhh blöd nur wenn man dann dies nur zu zweit macht und keine 8 Arme hat, die die 30-40kg schwere Haube halten, damit man nebenbei makieren, schrauben und schweißen kann und auch irgendwie blöd wenn man dann merkt das da ein Holzbalken im Weg ist und man nur eine Metalsäge dabei hat und dann auch noch gutes Tropenholz verwendet wurde und man so 20 Minuten über Kopf sägen muss und das genau unterm Dach bei gefühlten 35°C. Naja schlussendlich wurden wir mit einem heimischen Abendbrot (Maniok mit irgendeiner Fisch-Spinat-was-auch-immer-Soße) und einem wunderschönen Blick auf den Mount Cameroon belohnt. 
In Aussicht ist nun noch der Bau eines neuen Windrades für Elektrizität und die Installation eines Savonious-Rotors zum Wasserpumpen. Es wird also nicht langweilig ;)

Werkstatt reloaded

Dunstabzugshaube mit eingebautem Ventilator

Test nach getaner Arbeit

Blick zum Mt. Cameroon
Leben und co:
Wenn der Strom wieder den halben Tag weg ist und man eigentlich den Laptop zum Arbeiten braucht-dann kann man auch den Nachmittag frei machen und zum großen New Market fahren und ein bisschen was zum Essen einkaufen. So sind wir, also Andrea, Robin, Mosiah und ich zum Markt gefahren und haben Plantains, frischen Fisch und sonstige Zutaten besorgt. Der Markt besteht aus zahlreichen provisorischen Holzkonstruktionen und  ist ca. so groß wie ein Fußballfeld und hier sollte man fast alles bekommen. Zurück im Haus zeigt Mosiah dann wie man in Kamerun kocht-einzige was ich mir gemerkt habe: hauptsache viel Öl und scharf! Mahlzeit!
New Market


 

Naja und wenn der Tag mal wieder stressig war, dann kann man sich auch getrost mit Jobi und Peter treffen und mal 1..2..3..4 Bier genießen! Prost!

Good German Beer (hier gibts nur 0,65L-Flaschen)

Sonntag, 14. Oktober 2012

Typical weekend in Buea

Lass uns Wellenreiten gehen...
Freitag
-aufstehen, fertig machen, zum Waisenhaus fahren, mit dem Pastor die nächsten nötige Schritte besprechen, Höhe mit anderer Methode ("Schlauchwaage") vermessen, von Ameisen sich beißen lassen, sich wie in der Sauna fühlen, per Taxi zurück in die Stadt fahren-der Magen knurrt
-für 2€ einen 30cm gegrillten Fisch mit fried plantains (gebratene Kochbanane) mit scharfer Soße und  eine Top-Ananas (Limonade) vertilgen, zurück zum Haus-ausruhen
-mit Anja (GIZ-Mitarbeiterin/Nachbarin), Robin und Andrea (andere Freiwillige/Mitbewohner) zum Club "Jupiter" fahren, kamerunische Kumpels treffen (Peter-mein "Mbombo" also Namensvetter und Thompy- Eco Guide), kamerunisches Bier und Livemusik genießen, Plan für morgigen Tag schmieden-schlafen

Samstag
-aufstehen, fertig machen, von Mbombo versetzt werden (war noch zu lange feiern), sich mit Thompy verabreden, nach Limbe per public transport (zu 7. im privaten Kleinwagen für 1,5€ für 30km) - der Magen knurrt
-in Limbe auf Laura aus Douala warten, zum Zeitüberbrücken Thompy's Familie besuchen, Ausblick über Limbe und die Bucht von der heimischen Terrasse genießen, zu typischen kamerunischen Essen (Reis, Fisch, sehr scharf) eingeladen werden
-Botanischen Garten erkunden, Gorillas und co im Wild-Life-Center beobachten, halbe Stunde zum Strand fahren, Wellenreiten am Seme Beach, Limo schlürfen und Leute beobachten
- Rückfahrt im Geländewagen über nächtliche Huckelpiste, Film schauen - schlafen

Sonntag
-von Sturm/Dauerregen frühs um 4 Uhr erwachen, weiterschlafen, vom Sonnenschein um 9 Uhr wachgekitzelt werden, Mount Cameroon mit Laufschuhen und verschwitzendem Lächeln entgegentrotzen
-Stoffhaushalt mit Nudeln und Ananas wieder auffüllen
-von meinem Mbombo zum Kochen eingeladen werden, Reis mit Bohnen und Fleisch/Fisch-natürlich sehr scharf-verköstigen, Kamerun gegen Kap Verde anschauen (die "Lions" sind leider aus der Africa-Cup-Qualifikation ausgeschieden), englische Cartoons schauen, Blog schreiben - schlafen


Terassenblick über Limbe

Botanischer Garten 1
Botanischer Garten 2

Herbstgefühle in Kamerun


Wild Life Center 1

Wild Life Center 2
Wild Life Center 3
Blick zum kleinen Mt. Cameroon
Beware of the waves!


Seme Beach
On the road again...