Dienstag, 20. November 2012

Not a typical weekend in Buea

Wie schreiben das Jahr 2012 - Mitte November - 22°C - wolkig
Es ist Wochenende, wobei der Samstag auch hier ein völlig normaler Arbeitstag ist. So bin ich frühs erstmal auf dem Weg nach Mutenge, um dort etwas für mein Projekt zu erledigen. 

Ein kleiner Exkurs zu Mutengene: Mutengene ist eine kleine Stadt, nur wenige Kilometer von Buea entfernt - in der Südwestprovinz auch bekannt unter "Die Stadt der Diebe" - aber keine Angst, mir wurde hier noch nichts geklaut. Und wie überall auf der Welt erzählen die Leute sich gegenseitig Witze, den Folgenden hab ich nun schon von 3 Kameruner gehört und will ihn daher euch nicht vorenthalten: 3 Männer kommen in die Hölle und sie werden zum Teufel ins Büro zittiert. Doch der Teufel ist nicht da. Nach einer Weile kommt er dann ins Büro und will die Neuankömmlinge begrüßen - da bemerkt er das seine Uhr nicht mehr da ist. Der Teufel wird wirklich sauer als er bemerkt das seine Uhr gestohlen wurde - so fragt er den Ersten: "Wo kommst du her?" - "Aus den Vereinigten Staaten von Amerika!" - "Mhh, okay, ein Amerikaner würde meine Uhr nicht stehlen". Der Teufel fragt den Nächsten: "Wo kommst du her?" - "Aus Europa, besser gesagt aus Deutschland" - "Mhh, okay, ein Europäer würde mich nicht bestehlen!". Also fragt der Teufel den dritten Mann: "Wo kommst du her?" - "Aus Afrika" - "Wo genau in Afrika?" - "Kamerun!" -"Okay, Kamerun, wo genau in Kamerun?" - "Aus der Südwest-Provinz" - "Ahhja die SW-Provinz also und wo dort genau?" Als der Kameruner dann mit "Mutengene" antwortete, schoss es aus dem Teufel explosionsartig heraus: "Gib mir meine Uhr!!!" :) Was'n starker Witz, wa...noch besser wenn ein Kameruner ihn auf Pidgin-Englisch erzählt!

Aufjedenfall hab ich etwas in Mutengene erledigt, da berichte ich später nochmal von, wenn es wieder um mein Projekt geht. Auf dem Rückweg bin ich kurz an der Werkstatt vorbei, hab mit Joseph das weitere Vorgehen besprochen. Dann meldete sich Aaron, ein deutscher Freiwilliger aus Buea, das wir doch heute mal nach Limbe zum Meer fahren könnten. Fahren heißt in diesem Fall mit dem Fahrrad! JA Aaron konnte letzte Woche 2 Fahrräder besorgen, die absolute Seltenheit hier in Buea/Kamerun - aber auch verständlich, bei dem feuchtwarmen Klima und den Bergen hier. So ging es 13 Uhr los per Fahrrad über Stock und Stein - 1000 Höhenmeter nach unter und ungefähr 20-30 km Streckenkilometer. Vorbei an den Teeplantagen, einem Wasserfall, durch kleine Dörfer mit alten deutschen Kolonialbauten, Palmölplantagen und um dann im Pool mit Meerblick wieder abzukühlen - am Besten ich lasse einfach ein paar Bilder wieder für sich sprechen :)

Straßenszene in Mutengene

Fototermin zwischen Teeplantagen
Wasserfall bei Tole




altes deutsches Kolonialhaus


Am Abend waren wir dann noch bei einem kamerunischen Filmaward-definitv eine interssante Veranstaltung. Interessanter wurde die Veranstaltung aber als wir unsere Stimmung mit kleinen Whiskeys aus der Plastiketüte aufbesserten und den Abend in der Wohnung eines amerikanischen Freiwilligen (Peace Corp) ausklingen ließen. Abschluß und Höhenpunkt des Abends/ der Nacht waren 5 deutsche Freiwillige in einem  Taxi, welche zu den lokalen Radiohits ihre Karaokeskills zum Besten gaben.

Sonntag: 9 Uhr - unter Schlafmangel und mit leichtem Kater quäle mich aus dem Bett und mache mich binnen 5 Minuten startbereit - denn Mosiah erwartete uns, also Andrea und mich, um 9:20 Uhr bei sich -  was völlig untypisch für Kameruner ist, also diese genaue Zeitangabe. 9:30 Uhr erreichen wir dann sein Haus und wir gehen gemeinsam zu seinem Onkel - the great Lord Mayor of Buea - Mr Mbella. Leider war der Bürgermeister nicht da. Natürlich! Es ist Sonntag und 99% der Kameruner sind in der Kirche. Aber wir wollten auch nicht den Bürgermeister treffen sondern Edwin- den Onkel, Cousin oder was auch immer von Mosiah, ich blicke bei der Familienhierachie noch nicht ganz durch. Auf jeden Fall wollte Edwin uns dann zu einer Höhle in der Nähe führen, weshalb uns Mosiah auch so früh zu sich zitierte. Wir genoßen zunächst erstmal das gemütliche und große Wohnzimmer des Bürgermeisters und hofften das es gleich los geht, wir warteten nur auf Edwin. Nach einer Weile frage ich Mosiah wo Edwin nun ist - "der ist in der Küche und bereitet was zu, das können noch etwas dauern" - na toll da steh ich schon früh auf, um dann im Wohnzimmer des Bürgermeisters zu vergammeln und nebenbei TV zu schauen. Die Minuten vergingen und ich fragte erneut was Edwin genau macht - " Ein Jäger hat was zu essen gebracht, Chocochoco-meat" Bitte was? Chocochoco? Was soll das denn sein? Anbei ein Bild des edlen Tieres, wer weiß was ist bekommt wieder ein kamerunisches Geschenk:

mein Blick sagt glaube alles ^^

Naja irgendwann war mir der Geruch von verbrannten Fell genug und ich verkroch mich wieder ins Wohnzimmer. Irgendwann ging es dann endlich los. Eine halbe Stunde ging es bergauf mitten in den Wald hinein auf einem schmalen Pfade. Nach verschwitzten 30 Minuten verließen wir dann den Pfad für ein paar Meter und erblickten das Loch, was uns zur Höhle führt. Um zum Eingang der Höhle zu gelangen mussten wir uns erstmal an einem Baumstamm 3-4 Meter herrunterhangeln. Zur Höhle selber fehlen mir grad bisschen die Worte, es sei so viel gesagt: es war der Hammer!!! Wir sind 30 Minuten lang in der Höhle nur nach unten gegangen, teilweise in gebückter Haltung, teilweise war die Decke 5m über uns. Begleitet wurden wir ständig von Fledermäusen, teilweise war es echt wie in schlechten Horrorfilmen, wo ein Fledermausschwarm auf einen zufliegt und  man denkt gleich saugen sie mich aus und ich werde zu Batman oder wie war das nochmal? Naja egal, aufjeden Fall war das mal ne echte Abwechslung, vorallem die kühle Luft in der Höhle (weil hier wird es halt nicht kälter als 20°C) und es war beeindruckend wie tief man in den Berg gehen konnte und wie dunkel es war wenn man die Taschenlampe ausgemacht hat, denn schon nach wenigen Metern in der Höhle war vom Eingang nichts mehr zu erkennen.






Soweit zu meinem letzten Wochenende. Anbei sei angemerkt das ich von heute an nur noch 3 Wochen in Kamerun habe - gibt es in Deutschland eigentlich schon dieses ganze Weihnachtszeug? :)

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