Heute beantworte ich euch die Frage: "Wie komme ich in Kamerun von A nach B, wenn man kein eigenes Auto hat?" Die Antwort liegt ja klar auf der Hand: "Mit dem öfftenlich Nahverkehr!" Dieser sieht hier aber hier ein bisschen anders aus ;)
Eigentlich könnte ich über dieses Thema einen ganzen Roman schreiben, aber ich versuche es mal kurz und knapp zu halten.
Circa 80% der Personentransportmitteln sind hier Taxis, Busse oder Motorräder. Die ganze Stadt wimmelt nur so voller gelber Taxis. Diese sind meistens individuel gestaltet. Dies reicht von Sprüchen: "Dengerous" (dengerous, nicht dangerous!) "Take care, I Love this Taxi", "Time will tell" oder verschiedenste Sprüche mit Jesus, God oder was auch immer. Meistens sind die Taxis total abgeranzte Rostlauben, die Fenster haben keine Hebel mehr, kaputte Frontscheiben, oft sitz man auch vor einer Horde Plüschtiere oder an der Seite hängen irgendwelche gammligen Kordeln einem im Gesicht rum. Mein persönlicher Höhepunkt war ein absolutes Luxustaxi mit Soundanlage und LCD-Bildschirmen im ganzen Wagen verteilt-ich konnte meinen Augen gar nicht drauen.
Ja aber wie bekomme ich erstmal solch ein Taxi. Es ist nicht wie in Deutschland das man das Taxi für sich beanspruch, es sind eher Sammeltaxis. Da kommt es schonmal vor das man auf dem Beifahrersitz zu zweit Platz nimmt und auf der Rückbank zu viert. Am Anfang kam ich noch nicht ganz klar mit den Zeichen, welche ich den vorbeifahrenden Taxis andeuten muss, damit diese wissen wohin die Reise gehen soll, aber das klappt nun mit der gesammelten Erfahrung reibungslos. Dann nuschelt man nur noch dem Fahrer sein Ziel in die offene Fensterscheibe und los geht die Fahrt: "Bongo Square" "Tubog Junction" "Mermoz" "Mile 17" "Mile 14" "Mutenge" "Checkpoint" "New Market" Buea Town" "Molyko" "Bonduma" "Malingo Junction" - sind meine typischen Anlaufstationen.
Ach ja ein Wort noch zum Hupen der Taxis - es kann einfach alles bedeuten von "Wo willst du hin?", "Steig ein!" "Mach dich aus dem Weg" bis hinzu "Ich hab einfach Spaß am Hupen" Ein wahres Hupkonzert was einem hier täglich gegönnt wird :)
Manchmal kommt es auch schon vor das das Taxi einen Platten bekommt, dann steigt man einfach ohne zu zahlen aus und sucht sich ein neues. Oder der Sprit ist mal alle und man tut der gleichen.
Ach es gäbe noch so viel mehr zu erzählen, aber dann kann ich in Deutschland ja gar nichts mehr berichten ;) Sind ja nun nur noch 2,5 Wochen bis zur Rückkehr. Und morgen gehts dann für 4 Tage erstmal in die Natur - rauf auf den Mount Cameroon ( 4095m).
ps: Taxibilder folgen später - jetzt geh ich erstmal schlafen :)
Willkommen auf meinem Blog...das Abenteuer Kamerun geht in die zweite Runde!!! Viel Spaß beim lesen :) Euer Pedro del Kossa - Gera, März 2013
Mittwoch, 28. November 2012
Dienstag, 20. November 2012
Not a typical weekend in Buea
Wie schreiben das Jahr 2012 - Mitte November - 22°C - wolkig
Es ist Wochenende, wobei der Samstag auch hier ein völlig normaler Arbeitstag ist. So bin ich frühs erstmal auf dem Weg nach Mutenge, um dort etwas für mein Projekt zu erledigen.
Ein kleiner Exkurs zu Mutengene: Mutengene ist eine kleine Stadt, nur wenige Kilometer von Buea entfernt - in der Südwestprovinz auch bekannt unter "Die Stadt der Diebe" - aber keine Angst, mir wurde hier noch nichts geklaut. Und wie überall auf der Welt erzählen die Leute sich gegenseitig Witze, den Folgenden hab ich nun schon von 3 Kameruner gehört und will ihn daher euch nicht vorenthalten: 3 Männer kommen in die Hölle und sie werden zum Teufel ins Büro zittiert. Doch der Teufel ist nicht da. Nach einer Weile kommt er dann ins Büro und will die Neuankömmlinge begrüßen - da bemerkt er das seine Uhr nicht mehr da ist. Der Teufel wird wirklich sauer als er bemerkt das seine Uhr gestohlen wurde - so fragt er den Ersten: "Wo kommst du her?" - "Aus den Vereinigten Staaten von Amerika!" - "Mhh, okay, ein Amerikaner würde meine Uhr nicht stehlen". Der Teufel fragt den Nächsten: "Wo kommst du her?" - "Aus Europa, besser gesagt aus Deutschland" - "Mhh, okay, ein Europäer würde mich nicht bestehlen!". Also fragt der Teufel den dritten Mann: "Wo kommst du her?" - "Aus Afrika" - "Wo genau in Afrika?" - "Kamerun!" -"Okay, Kamerun, wo genau in Kamerun?" - "Aus der Südwest-Provinz" - "Ahhja die SW-Provinz also und wo dort genau?" Als der Kameruner dann mit "Mutengene" antwortete, schoss es aus dem Teufel explosionsartig heraus: "Gib mir meine Uhr!!!" :) Was'n starker Witz, wa...noch besser wenn ein Kameruner ihn auf Pidgin-Englisch erzählt!
Aufjedenfall hab ich etwas in Mutengene erledigt, da berichte ich später nochmal von, wenn es wieder um mein Projekt geht. Auf dem Rückweg bin ich kurz an der Werkstatt vorbei, hab mit Joseph das weitere Vorgehen besprochen. Dann meldete sich Aaron, ein deutscher Freiwilliger aus Buea, das wir doch heute mal nach Limbe zum Meer fahren könnten. Fahren heißt in diesem Fall mit dem Fahrrad! JA Aaron konnte letzte Woche 2 Fahrräder besorgen, die absolute Seltenheit hier in Buea/Kamerun - aber auch verständlich, bei dem feuchtwarmen Klima und den Bergen hier. So ging es 13 Uhr los per Fahrrad über Stock und Stein - 1000 Höhenmeter nach unter und ungefähr 20-30 km Streckenkilometer. Vorbei an den Teeplantagen, einem Wasserfall, durch kleine Dörfer mit alten deutschen Kolonialbauten, Palmölplantagen und um dann im Pool mit Meerblick wieder abzukühlen - am Besten ich lasse einfach ein paar Bilder wieder für sich sprechen :)
Am Abend waren wir dann noch bei einem kamerunischen Filmaward-definitv eine interssante Veranstaltung. Interessanter wurde die Veranstaltung aber als wir unsere Stimmung mit kleinen Whiskeys aus der Plastiketüte aufbesserten und den Abend in der Wohnung eines amerikanischen Freiwilligen (Peace Corp) ausklingen ließen. Abschluß und Höhenpunkt des Abends/ der Nacht waren 5 deutsche Freiwillige in einem Taxi, welche zu den lokalen Radiohits ihre Karaokeskills zum Besten gaben.
Sonntag: 9 Uhr - unter Schlafmangel und mit leichtem Kater quäle mich aus dem Bett und mache mich binnen 5 Minuten startbereit - denn Mosiah erwartete uns, also Andrea und mich, um 9:20 Uhr bei sich - was völlig untypisch für Kameruner ist, also diese genaue Zeitangabe. 9:30 Uhr erreichen wir dann sein Haus und wir gehen gemeinsam zu seinem Onkel - the great Lord Mayor of Buea - Mr Mbella. Leider war der Bürgermeister nicht da. Natürlich! Es ist Sonntag und 99% der Kameruner sind in der Kirche. Aber wir wollten auch nicht den Bürgermeister treffen sondern Edwin- den Onkel, Cousin oder was auch immer von Mosiah, ich blicke bei der Familienhierachie noch nicht ganz durch. Auf jeden Fall wollte Edwin uns dann zu einer Höhle in der Nähe führen, weshalb uns Mosiah auch so früh zu sich zitierte. Wir genoßen zunächst erstmal das gemütliche und große Wohnzimmer des Bürgermeisters und hofften das es gleich los geht, wir warteten nur auf Edwin. Nach einer Weile frage ich Mosiah wo Edwin nun ist - "der ist in der Küche und bereitet was zu, das können noch etwas dauern" - na toll da steh ich schon früh auf, um dann im Wohnzimmer des Bürgermeisters zu vergammeln und nebenbei TV zu schauen. Die Minuten vergingen und ich fragte erneut was Edwin genau macht - " Ein Jäger hat was zu essen gebracht, Chocochoco-meat" Bitte was? Chocochoco? Was soll das denn sein? Anbei ein Bild des edlen Tieres, wer weiß was ist bekommt wieder ein kamerunisches Geschenk:
Naja irgendwann war mir der Geruch von verbrannten Fell genug und ich verkroch mich wieder ins Wohnzimmer. Irgendwann ging es dann endlich los. Eine halbe Stunde ging es bergauf mitten in den Wald hinein auf einem schmalen Pfade. Nach verschwitzten 30 Minuten verließen wir dann den Pfad für ein paar Meter und erblickten das Loch, was uns zur Höhle führt. Um zum Eingang der Höhle zu gelangen mussten wir uns erstmal an einem Baumstamm 3-4 Meter herrunterhangeln. Zur Höhle selber fehlen mir grad bisschen die Worte, es sei so viel gesagt: es war der Hammer!!! Wir sind 30 Minuten lang in der Höhle nur nach unten gegangen, teilweise in gebückter Haltung, teilweise war die Decke 5m über uns. Begleitet wurden wir ständig von Fledermäusen, teilweise war es echt wie in schlechten Horrorfilmen, wo ein Fledermausschwarm auf einen zufliegt und man denkt gleich saugen sie mich aus und ich werde zu Batman oder wie war das nochmal? Naja egal, aufjeden Fall war das mal ne echte Abwechslung, vorallem die kühle Luft in der Höhle (weil hier wird es halt nicht kälter als 20°C) und es war beeindruckend wie tief man in den Berg gehen konnte und wie dunkel es war wenn man die Taschenlampe ausgemacht hat, denn schon nach wenigen Metern in der Höhle war vom Eingang nichts mehr zu erkennen.
Soweit zu meinem letzten Wochenende. Anbei sei angemerkt das ich von heute an nur noch 3 Wochen in Kamerun habe - gibt es in Deutschland eigentlich schon dieses ganze Weihnachtszeug? :)
Straßenszene in Mutengene |
Fototermin zwischen Teeplantagen |
Wasserfall bei Tole |
altes deutsches Kolonialhaus |
Am Abend waren wir dann noch bei einem kamerunischen Filmaward-definitv eine interssante Veranstaltung. Interessanter wurde die Veranstaltung aber als wir unsere Stimmung mit kleinen Whiskeys aus der Plastiketüte aufbesserten und den Abend in der Wohnung eines amerikanischen Freiwilligen (Peace Corp) ausklingen ließen. Abschluß und Höhenpunkt des Abends/ der Nacht waren 5 deutsche Freiwillige in einem Taxi, welche zu den lokalen Radiohits ihre Karaokeskills zum Besten gaben.
Sonntag: 9 Uhr - unter Schlafmangel und mit leichtem Kater quäle mich aus dem Bett und mache mich binnen 5 Minuten startbereit - denn Mosiah erwartete uns, also Andrea und mich, um 9:20 Uhr bei sich - was völlig untypisch für Kameruner ist, also diese genaue Zeitangabe. 9:30 Uhr erreichen wir dann sein Haus und wir gehen gemeinsam zu seinem Onkel - the great Lord Mayor of Buea - Mr Mbella. Leider war der Bürgermeister nicht da. Natürlich! Es ist Sonntag und 99% der Kameruner sind in der Kirche. Aber wir wollten auch nicht den Bürgermeister treffen sondern Edwin- den Onkel, Cousin oder was auch immer von Mosiah, ich blicke bei der Familienhierachie noch nicht ganz durch. Auf jeden Fall wollte Edwin uns dann zu einer Höhle in der Nähe führen, weshalb uns Mosiah auch so früh zu sich zitierte. Wir genoßen zunächst erstmal das gemütliche und große Wohnzimmer des Bürgermeisters und hofften das es gleich los geht, wir warteten nur auf Edwin. Nach einer Weile frage ich Mosiah wo Edwin nun ist - "der ist in der Küche und bereitet was zu, das können noch etwas dauern" - na toll da steh ich schon früh auf, um dann im Wohnzimmer des Bürgermeisters zu vergammeln und nebenbei TV zu schauen. Die Minuten vergingen und ich fragte erneut was Edwin genau macht - " Ein Jäger hat was zu essen gebracht, Chocochoco-meat" Bitte was? Chocochoco? Was soll das denn sein? Anbei ein Bild des edlen Tieres, wer weiß was ist bekommt wieder ein kamerunisches Geschenk:
mein Blick sagt glaube alles ^^ |
Soweit zu meinem letzten Wochenende. Anbei sei angemerkt das ich von heute an nur noch 3 Wochen in Kamerun habe - gibt es in Deutschland eigentlich schon dieses ganze Weihnachtszeug? :)
Freitag, 16. November 2012
Pico Hydro Turbine - Part Four
Allmählich geht es vorran mit meinem Projekt - frei nach dem Motto "step by step". Die letzten Tage war ich unter anderem damit beschäftigt mein Projekt auf der Plattform betterplace.org vorzustellen. Denn wie immer dreht sich alles um's Geld. Wir wissen nun konkret wieviel Geld wir benötigen und würden uns daher freuen wenn ihr Green Step und Hotpec und somit mein Projekt unterstützen würdet. Bisher konnten wir schon ohne betterplace 280€ sammeln - ein Dank an dieser Stelle für die Spender. Doch leider reicht dies nicht um die Kinder vom Waisenhaus mit erneuerbarem Strom zu versorgen.
Ihr könnt nun auch unter folgendem Link: mein Projekt auf betterplace verfolgen. Das coole ist, dass ich das Projekt auch noch erfolgreich bei der Aktion "Sie spenden-wir verdoppeln" von VDI-Nachrichten anmelden konnte, sodass alle eingehenden Spenden bei betterplace.org nun durch den VDI verdoppelt werden :)
siehe auch hier: VDI - Nachrichten
ps: beim nächsten mal informiere ich euch über den genauen und aktuellen Stand des Projektes
siehe auch hier: VDI - Nachrichten
ps: beim nächsten mal informiere ich euch über den genauen und aktuellen Stand des Projektes
Donnerstag, 15. November 2012
Bildertagebuch
Irgendwie hab ich zur Zeit keine richtige Lust elend lange Texte zu schreiben, mhh merkt man wohl auch daran das der letzte Eintrag schon wieder 10 Tage her ist. Um euch, lieber Leser, dennoch zu unterhalten gibt es heute digitaloptische Momentaufnahmen der letzten Tage und ihr könnte euch dazu selbst ausmalen was ich so getrieben hab. Die jenige, welche sich berufen fühlen oder bei jenen, wo die Phantasie nur so sprudelt können natürlich so frei sein und mir eine Nachricht schicken oder ein Kommentar ablassen, wo ihr beschreibt was ich gemacht haben könnte. Die Auflösung gibt es dann später hier via Internet oder live und in Farbe in Deutschland...der/die jenige mit der schönsten Geschichte wird mit einem besonderen Mitbringsel geehrt :)
TAG 1 wird mit folgenden Bildern illustriert:
TAG 2 sah so aus:
TAG 1 wird mit folgenden Bildern illustriert:
TAG 2 sah so aus:
Montag, 5. November 2012
Pico Hydro Turbine - Part Three
"Do It Your Self - Folge 231 - Trash Rack"
Jeder von euch wollte ja schon immermal seine eigene Wasserkraftanlage bauen - dessen bin ich mir sicher. Doch eins nach dem anderen! Bevor wir eine Turbine bauen können, brauchen wir ein so genanntes "Trash Rack". Bitte was??? Ein Träsch Räck??? Mhh wie erklär ich das nur...naja man könnte es auch "Schmutzauffangapparat" oder "Turbinensicherheitsvorrichtung" oder einfach nur "Rechen" nennen-wenn jemand immernoch nicht weiß wovon ich rede-dann schnell runterscrollen und das Bild anschauen ;)
Step One - Materialbesorgung
Also was brauchen wir alles um ein ordentliches Rechen zu bauen? Die Antwort lautet: Metall, Metall, Metall und nochmehr Metall und ein bisschen Rostschutzfarbe. Mhh das war ja gar nicht so schwer. Also weiter gehts...
Step Two - Materialverarbeitung
Der gekaufte 5,8m langen, 2,5cm breiten und 2,5mm dicken Flachstahl ("flat bars") muss zunächst erstmal auf die richtige Länge gekürzt werden. Also ran an die manuelle Metallsäge und 1,10m Stücke absägen. Benötigt werden 46 Stück! Die Mathematiker unter euch können ja nun ausrechnen wieviel Stück wir kauften und wer ganz große Langeweile hat kann auch noch die Kosten des ganzen Spaßes kalkulieren (Stückpreis 5,8m Metall für 3100CFA bei 1€=656CFA). Anschließend manuell, mit 80er und 200er Sandpapier, die gesägten Teile entrosten.
Anmerkung 1: Die Schritte Materialbesorgung, manuelles Sägen und Entrosten kann einen schonmal den ganzen Tag beschäftigen, zumindestens in Kamerun, weiß nicht wie das in Deutschland gelaufen wäre... und wie man vielleicht erkennt - dies ist eine sehr sehr monotone Beschäftigung - also versucht euch immer bei Laune zu halten. Ein MP3-Player kann da schon Wunder helfen, aber da genau neben unserer Werkstatt eine Art Kirche ist, welche stets uns mit lauter undefinierbarer "Musik" versorgt, wurde dieser Plan auch schnell zerstört.
Weiter geht es bei "Do It Your Self - Folge 231 - Trash Rack". Die gesägten flat bars, welche unbedingt die selbe Länge haben sollten, werden nun durchlöchert. Keine Angst wir sind hier nicht in einem Quentin-Tarantino-Film, sodass 2 Löcher pro flat bar reichen. Die Kunst der ganzen Sache ist es nun, die Löcher im gleichen Abstand zu produzieren. Eine Art Schablone sollte dabei das Problem lösen. Wenn alle flat bars gleichmäßig durchlöchert sind, kann man diese auf die 2 zugesägten, 88cm lange Gewindestangen ("threaded bar" für je 1500CFA) auffädeln und die Genauigkeit überprüfen und manuell mit einer Pfeile nachbessern.
Anmerkung 2: Auch diese recht simplen Schritte erfordern schon manchmal einen Arbeitstag. Es sei stets sichergestellt das die Materiallien zur Metallverarbeitung ausreichend und in guter Qualität zur Verfügung stehen. Besondere Achtsamkeit gilt hier für die Bohrer, denn mit einem minderwertig und selbst angespitzten Bohrer machen 92 Löcher einfach keinen Spaß. Auch sollte darauf geachtet werden das die Arbeiter im Umgang mit der Schablone geschult werden, da es sonst leicht zu Fehlern in der Anwendung kommen kann und man so 15 der Teile durch extremes manuelles pfeilen nachbessern muss.
Und weiter bei "Do It Your Self - Folge 231 - Trash Rack". Um den gewünschten Abstand von 16mm zu erreichen eignen sich hervorragend so genannte "cable clips" - also simple Halterung für Stromkabel etc. wie es sie hier überall zu kaufen gibt. Die Investition von 2000CFA für 200 Stück ist auch kein Verschwendung, denn Joseph ist ja immerhin auch Elektriker, wobei sich wohl jeder deutsche Elektriker hier die Haare ausreißen würde und schreiend davon rennen würde...naja das ist wieder ein anderes Thema. Wenn der Abstand überall gleich ist können nun Anfang und Ende mit einem Winkelstahl ("angle bar" für 1000CFA das Stück) verschweißt werden und die Halterung befestigt werden. Nun nur noch mit Anti-Rost-Farbe verschönern und getan wäre die Arbeit. Da fällt mir wieder eine Mathematikeraufgabe ein: gekauft wurde 1 Gallone Anti-Rost-Farbe für 10.000CFA - verbraucht wurde circa 1/3 der Farbe - wieviel Euro hab ich also für die verwendete Farbe ausgegeben und wieviel Liter waren das?
Anmerkung 3: Der letzte und dritte Arbeitstag ging ziemlich reibungslos von statten, eigentlich verwunderlich für kamerunische Verhältnisse-wir hatten den ganzen Tag Strom, mussten nicht drauf achten wann wir das Schweißgerät verwenden können und auch sonst gab es keine Komplikationen. Am Ende des Tages lächelte uns das wunderschöne 3-Tages-Werk alias Rechen entgegen - geschafft!
Step Three - Feldtest
Der Rechen ist gebaut, die Farbe getrocknet, der optische Test bestanden. Was kann nun noch schief gehen? So einiges! Vielleicht hat sicher der angehende Ingenieur ja vermessen, verkalkuliert oder vielleicht geht etwas beim Transport mit dem Taxi kaputt oder gar verloren? Mhh aber leider muss ich euch, lieber Leser, enttäuschen - nix der Gleichen ist eingetreten. Alles hat gepasst, passgenau und mit einem Winkel von 70° sitzt das Rechen nun an Ort und Stelle und wartet auf seinen Einsatz :)
Was passiert als nächstes?
Auf den Bildern erkennt ihr den Rechen, das zugehörige Staubecken ("forebay") wird derzeit unter Aufsicht und Mitarbeit meinerseits ausgebaut und angepasst. Diese Woche wird noch das Großprojekt "Dammbau" angegangen, wir werden mal nach Douala fahren um nach Materialien für Turbine und nach einem Generator Ausschau zu halten und und und...it's going to be serious!
ps: laut meinen Rechnungen hat der Rechen nun circa 63€ gekostet - hat einer der Mathematiker unter euch ein Einwand gegen meine Rechnung? :) Apropose Geld, ein kleiner Wink mit dem Zaunsfahl darf hierbei nicht fehlen: http://kamerun2012.blogspot.de/2012/09/ein-kleines-anliegen.html ;)
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