Lang ist her das ich auf dieser Plattform etwas geschrieben habe und viel ist passiert, wo fang ich da nur an...okay vielleicht einfach nach dem Motto "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen"
Pico Hydro Turbine - Part Five
Kurz und schmerzlos gesagt-ich konnte innerhalb der letzten 11 Wochen in Kamerun mein Projekt nicht beenden. Gründe dafür sind überwiegend in der lokalen Materialbeschaffungsproblematik zu finden. Da kommt es schon einmal vor das man für den halben Tag auf der Suche nach einem neuen Metallsägeblatt ist, die Maschinen ihren Geist aufgeben oder das Metall zu verrostet, sodass man den ganzen Tag nur mit entrosten beschäftigt sind. Die große Problematik ist derzeit auch noch der Generator und die dazugehörige Elektronik. Ich hatte 2 Tage in Douala verbracht, eine hitzige Stadt in jeglicher Hinsicht, um nach einem passenden Generator ausschau zu halten. Die Suche nach Druckrohren mit einem angemessenem Preis-Leistungs-Verhältnis und der nicht startende Bau des Staudammes zerrt zusätzlich an den Nerven und hat den eigentlichen Zeitplan arg beeinträchtig.
Doch nun auch zu den positiven Seiten :) Ich konnte erfolgreich mein Projekt auf betterplace vorstellen und konnte überwältigende 3700€ an Spenden sammeln - ein großes DANKE an dieser Stelle an die Spender. Es war wirklich ein tolles Gefühl fast täglich eine Nachricht zu bekommen: "Sie haben eine neue Spende erhalten" :)
Weiterhin konnte ich den Turbinenläufer in der Werkstatt fertigstellen, hat zwar länger als erwartet gedauert aber "That's Africa". Der Spaßfaktor beim Handwerken war dabei aber umso größer :)
So und nun bleibt mir nur noch eine Woche um das Projekt fertigzustellen?!? Ich glaube jeder von euch merkt das dies nicht möglich ist - also was tun? Das Projekt auf diesem Stand abbrechen und jemand anderes beenden lassen? - NEIN!!! Also welche Möglichkeit gibt es noch? - Natürlich! Ich komme einfach nochmal für 3 Monate nach Kamerun !!! :) Der Plan steht! Ich arrangiere in Deutschland die nächsten Schritte, besorge mir ein neues Visum und neue Malariatabletten und dann gehts im Februar 2013 wieder in den Süden und ich beende das Projekt eigenhändig!
Mount Cameron
Folgende Worte sollen euch einen kleinen Eindruck schenken über meinen Trip auf den Mount Cameroon:
3 Tage abseits der Zivilisation. 70km Wegstrecke. Über 7000 zurückgelegte Höhenmeter. Ein betrunkener Führer Hans, welche zum 155ten male den Mount Cameroon bestieg. 5 incredible Porter. 5 Whiteman. Lavastromhöhle. Flugzeugabsturz. Atemberaubende Natur - von Regenwald und Kraterseen über Savanne bishin zu Vulkanlandschaft. Spuren lesen von Waldelefanten. Kaiserwetter. Nachtwanderung. Lagerfeuer.
Brunnenbohrprojekt in Douala
Wasser...die Überlebensressource schlechthin. Mittels der sogenannten EMAS-Technologie kann man ohne großen Technikeinsatz einen Brunnen bohren und so Zugang zu Trinkwasser ermöglichen. Green Step hatte kurzfristig einen Auftrag zum Brunnenbau in Douala erhalten, welcher in den letzten Tagen umgesetzt wurde. Bei diesem Nebenprojekt habe ich teilweise mitgearbeitet. Wer mehr zu der Technologie erfahren möchte findet hier ausreichend Informationen: www.emas-international.de
2 Tage im Nordwesten
Letzten Donnerstag hat der Direktor vom Waisenhaus mich angerufen und spontan zu einem Trip in den Nordwesten eingeladen. Ich ging davon aus das wir nach Bamenda fahren, die Hauptstadt des Nordwestens, im Endeffekt haben wir vor Bamenda die Hauptstraße verlassen und sind 1,5 Stunden über eine Huckelpiste in die Berge gefahren. Die Dunkelheit kehrte ein und wir 19 Uhr unser Ziel erreicht-ein Dorf im Nirgendwo. Eine kleine Versammlung mit den Dorfbewohnern mit Essen und Palmwein wurde uns zu Ehren veranstaltet und dann ging es ins Bett. Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und realisierte das ich in einer völlig anderen Ecke Kameruns bin - Nadelbäume, Berge, 10°C und überall Kartoffelfelder. Das ist auch genau das Stichwort für den Grund des Trips - der Direktor will die Bauern vor Ort unterstützen in ihrer Kartoffelproduktion. Das genaue Projekt zuerklären würde den Rahmen jetzt sprengen. Aufjedenfall gab es dann erstmal Kartoffenln zum Frühstück, so groß wie ein Schuh der Größe 40 und dann haben wir das Dorf mit dem Motorrad erkundet. Das Dorf ist aber kein Dorf im eigentlichen Sinne, eher eine Gemeinde
mit 1000 Seelen, welche sich über mehrere Quadratkilometer erstreckt. Landschaftlich war es aber mal wieder ein absoluter Höhepunkt! Am Ende wurde das Projekt nochmals mit dem Chief und den Bauern besprochen. Dann ging es mit frischen Palmwein und Kartoffeln im Gepäck wieder nach Buea. Ein platter Reifen und schlechte Straßen zögerten unsere Heimkehr abermals hinaus, sodass wir Buea mal wieder im Dunklem erreichten.
Und sonst so...
Da sich meine Zeit in Kamerun dem Ende neigt haben wir noch einmal alle Freunde eingeladen zum großen typischen deutschem Grillen. Und heute ging es nochmal nach Limbe an den Strand um die Beine baumeln zu lassen und morgen fahre ich nach Yaounde um die Hauptstadt Kameruns zu erkunden :)
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