Freitag, 28. September 2012

That's Africa

Yeah...vielleicht wird das gerade mein erster Post aus Afrika :)
Natuerlich ist nicht alles so gelaufen wie ich es im Post zuvor erwaehnte. In Afrika braucht man eben einen sehr langen Geduldsfaden, aber ich habe mir zum Glueck vor der Abreise noch ein paar extra Meter Geduldsfaden besorgt. Angefangen mit 1h Verspaetung am Flughafen, ewiges warten auf das Gepaeck, zudem kommt das ich immernoch kein eigenes Internet im Haus habe, obwohl ich jeden Tag nachfrage wann es endlich wieder geht, ersatzweise nutze ich die von Stromausfaellen geplagten langsamen Internetcafes, manchmal wartet man auch einfach 45min auf Pommes oder einfach nur 2..3 h um zu wissen wie der Tag nun weiter geht...
Aber Afrika  ist auch eine wahnsinnige Freundlichkeit. Ich bin bisher nur auf nette Menschen gestossen, welche immer offen waren und mir gerne geholfen haben. Das Essen ist gut, meistens sehr scharf und aber lecker. So traf ich die Woche viele freundliche Leute, u.a. von Coco's Familie (Kommilitone welcher zufaellig aus Buea stammt), dann war ich im Waisenhaus (habe nun einen neuen Kumpel gefunden, er heisst Emanuel und ist 6 Jahre), war mit Anja und ihrem GIZ-Kollegen etwas Essen und kamerunisches Bier geniessen und und und...mehr dazu speter wenn ich schnelleres Internet habe.

Samstag, 22. September 2012

Zurück in die Zukunft

Die Nacht war kurz, aber widererwartend gut. In 180 Minuten gehts dann zum Flieger und ich checke ein zu meinem 6,5 stündiger Flug nach Douala - ein kleiner Blick in die Zukunft:

Ankunft Douala. 15:55 Uhr Ortszeit. Schwülwarme Hitze. Ich suche die Gepäckstücke zusammen und wimmle im bestimmten Ton die hilfsbereiten Kofferträger ab, welche mich durch den Zoll bringen wollen-dabei hab ich doch gar nichts zu verzollen. Eine riesen Traube an Menschen bahnt sich unter Geschrei den Weg nach draußen. Kurzes durchatmen - ich entdecke das Schild mit "Green Step". Puhh...Stanley (Mitarbeiter bei Nkong Hill Top - Partnerorganisation von Green Step) und Joseph (Handwerker) haben mich also pünktlich abgeholt. Wir holen beim Bäcker noch etwas zu essen und fahren ca. 1h nach Buea. Dort empfängt mich Anja (dt. Nachbarin, arbeitet bei der GIZ, wohnt 300m entfernt) und überreicht mir die Schlüssel zum Haus. Johannes sagte mir vor Abreise das der Wechselrichter defekt ist-ich versuche ihn wieder in Gang zu setzen (Optimalfall: ein Wackelkontakt und alles läuft | WorstCase: der Wechselrichter ist defekt, ein Neuer muss her, aber keine Sorgen - ich hab trotzdem Strom). Dann schließe ich die Wasserpumpe wieder an den Hausanschluss an. Pumpe den Tank voller Wasser, denn das nächste mal kommt Wasser erst in 4 Tagen. Dann schaue ich ob das Internet geht: Variante A: ich schalte das Modem an, stecke das Kabel rein und es geht | Variante B: es geht nicht, also gehe ich die kommenden Tage zum Cantel-shop und versuche es zum Laufen zu bringen. Ich lege mich in mein gemachtes Bett und schlafe seelig unter dem Moskitonetzhimmel ein.

Mein Wochenziel: Land und Leute kennenlernen, Versuchen klarzukommen, Mitbringsel verteilen, Waisenhaus und Flusslauf begutachten, Betten bauen lassen für Robin und Andrea (2 weitere Freiwillige, welche Anfang Oktober kommen und im selben Haus schlafen werden) und was eben sonst noch so anliegt.

Mal sehen ob der Plan aufgeht...

Zwischenstopp Paris

Vor knapp 16h began mein letzter Tag in Deutschland für die nächsten 12 Wochen. Nach nur wenigen Stunden Schlaf hieß es dann: duschen, Koffer zu Ende packen, nochmal hin und herräumen damit das Gewicht auch passt, das Handgepäck zusammen suchen, das letzte mal mit der Familie frühstücken, wichtige Dokumente einscannen und kopieren, die Flugdetails ausdrucken und ab gings mit dem Auto nach Nürnberg:

Nürnberg. 15:30Uhr. Der Fensterplatz ist reserviert. Die Koffer mit zusätzlichen Mitbringseln von Johannes bestückt (LED's, Solardladeregler, Batterietestgerät,..). Check in mit leichtem Übergewicht erfolgreich. Die Eltern verabschiedet. Per Shuttlebus zum Flugzeug. Die Sonne scheint. Es stürmt. Die Frisur hält.

Paris. 17.30Uhr. Ankunft. Flug über Eifelturm und co sehr schön. Sehr sanfte Landung. Auf zum Terminal 2 via Shuttlebus. Suche nach etwas Essbarem, Trinkbarem, Gepäckabgabebarem. Erneuter Terminalwechsel im Freien. Es stürmt nicht. Die Frisur hält trotzdem.

Paris. 19.00Uhr. Ich sitze. Endlich. Handgepäck überwiegend abgegeben-nur noch Laptop und kleine Tasche dabei. Eine Hand hält ein Sandwich die andere eine Cola. Internet! Akku geht zu neige - zum Glück sind hinter mir Steckdose - denkste! Steckdosen funktionieren nicht. Akku leer.

Paris. 22.00Uhr. Ich sitze. Endlich. Was bisher geschah: Suche nach funktionstüchtigen Steckdosen zunächst erfolglos. Kurzzeitiger Stromerfolg-aber kein W-LAN. Suche geht weiter. Erneute Colaverköstigung. Laptopdiebstahl erfolgreich vereitelt. Nach gefühlten 10km quer durch den Flughafen von Terminal zu Terminal- Ankunft ibis-Hotel: 85€/Nacht für vielleicht 6h Schlaf?!? Nein Danke! Nun: sehr bequeme Lobby mit Internet!

Paris. 24.00Uhr. Aus der bequemen Lobby verscheucht. Doch immernoch im Warmen und mit WLAN.  Däumchendrehen! Chatten. Verwechslung-nein ich bin nicht die Rezeption! Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apopeter. Konzentration sinkt. Müdigkeit steigt an. Schlaf wird überbewertet! Chatten. Überlegungen nach möglichem Schlafplatz häufen sich. Lasset die Suche beginnen.

Im nachhinein sollte ich den Post wohl eher "I've been looking for electricity, I've been looking for Internet..." nennen. Ohh ich schweife schon wieder ab. Gute Nacht. Over and Out.

Freitag, 21. September 2012

Ich packe meine Koffer...

...und nehme mit:
7 T-Shirts, 5 lange Hemden, 3 kurze und 3 lange Hosen, 5 Paar Schuhe, 14 mal Unterwäsche, Handtücher, Badesachen, 1 Schlafsack, 1 Moskitonetz, 1 Sonnenbrille, 1 Ersatzbrille, 1 Laptop, 1 Spiegelreflexkamera, 1 Unterwasserkamera, 1 mp3-Player, 2 Handys, diverse Drogerieartikel, Medikamente im dreistelligen €-Bereich, Stifte, 1 Schreibblock, 1 Reisenotizbuch, 1 Paar Arbeitshandschuhe,1 Taschenmesser, 1 Multifunktionswerkzeug, 2 Taschenlampen, 1 Reisepass, 1 Impfausweis, 1 Landkarte, 1 Reiseführer, 2 Wörterbücher, diverse Literatur, 2 Rucksäcke, 1 Umhängetasche, 1 Frisbee, 1 Kraftprotzequartett, 1 Autoquartett, 1 kleinen Ball, 2 Packungen Müsliriegel diverse Mitbringsel für kameruner Bekannte (4 Taschenlampen, 1 Festplatte, 3 mp3-Player, 2 Digicams, 1 Flasche Jive, 2 Packungen Tee, Scrabble, 1 deutsche Landkarte, 1 Deutschlandfahne, deutschsprachige Literatur, 1 selbst gebauten Stirlingmotor mit Ersatzteilen)

Zum Glück gewährt mir Air France 2 Gepäckstücke mit je 23 kg und 1 Handgepäck von 12kg. Also falls ich noch was vergessen habe, dann bitte schnell eine Nachricht schreiben ;)

ps: das war dann wohl der letzte Post via deutschem Internet...


Sonntag, 2. September 2012

Ein kleines Anliegen...


Jedes gemeinnützige Projekt braucht Unterstützer. Und jetzt seid ihr gefragt. Es würde mich wahnsinnig freuen wenn ihr mein Projekt in Afrika unterstützen würdet. Für den Bau der Kleinstwasserkraftanlage werden schätzungsweise 700€ bis 1000€ benötigt um die Baumaterialien für den Damm, Rohrleitungen, Turbine, Generator, Verkabelung etc. bereitzustellen. Selbst kleinste Beträge können da schon weiterhelfen - frei nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist. Die gespendeten Gelder gehen dann eins zu eins in mein Projekt ein und werden ausschließlich für den Bau der Kleinstwasserkraftanlage verwendet!
Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung, denn mit Geld kann man sein Glück nicht kaufen – aber man kann anderen Glück schenken  :)


GREEN STEP e.V.             Umweltbank AG, Nürnberg
Konto: 147 203 8                          BLZ: 760 350 00
Verwendungszweck:         Kleinstwasserkraftprojekt Buea    

Was werden meine Aufgaben sein?


Im Rahmen des Praktikums übernehme ich die Planung und Konzeption einer Kleinstwasserkraftanlage (ca. 5kW) für das Waisenhaus (HOTPEC)  in Buea. Dazu gehört zunächst die Standortvermessung, anschließend die Konstruktion und abschließend der Bau und die Installation der entsprechenden Wasserkraftanlage. Das Projekt werde ich überwiegend eigenständig betreuen. Ziel meines Aufenthaltes ist es eine entsprechende elektrische Grundversorgung für das Waisenhaus zu erreichen.

Wo liegt meine Motivation?


Einerseits zieht es mich nach Kamerun aufgrund der besonderen Herausforderung in einem fremden Land zu leben und zu arbeiten, anderseits zieht es mich in die Ferne aufgrund der Möglichkeit mit meinem Studium etwas zu bewegen und eine Art Wissenstransfer zu ermöglichen. Erneuerbare Energien sind nicht nur in Deutschland eine Möglichkeit saubere Energie bereitzustellen, sondern eine Möglichkeit für die ganze Welt. Besonders in ländlichen Regionen ohne flächendeckendes Stromnetz sind dezentrale Energieanlagen essentiell.

Was macht "GREEN STEP e.V." genau?

Green Step e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit Hilfe umweltfreundlicher Technologien den Lebensstandard der ländlichen Bevölkerung in Entwicklungsländern nachhaltig zu verbessern. Unter einer Verbesserung des Lebensstandards versteht Green Step insbesondere die Elektrizitätsversorgung durch Erneuerbare Energien. Des Weiteren will Green Step, mittels der Ausbildung Erneuerbare Energietechnologien, die Möglichkeiten für lokales Unternehmertum schaffen. Green Step erreicht seine Ziele mit der Durchführung von Projekten in Entwicklungsländern und durch Vortragstätigkeit und Bildungsarbeit in Deutschland.

www.green-step.org

Wohin soll die Reise gehen?


Kamerun liegt in Zentralafrika, ist mit 475.000 km² größer als Deutschland bei nur ca. 20 Millionen Einwohnern. Kamerun ist eine Präsidialrepublik. Einst von den Deutschen kolonialisiert, gibt es noch vereinzelte Städte wie z.B. Buea, deren Altstadt von den Deutschen geprägt ist. Es gibt dort u.a. noch einen Bismarck-Brunnen. Mein Wohnort wird die Stadt Buea sein. Sie liegt im Westen Kameruns, nahe dem Mount Cameroon in der Provinz Süd-West. Buea liegt etwa auf 1000 Meter Meereshöhe und hat rund 52.000 Einwohner. Aufgrund der Nähe zum Mt. Cameroon (über 4000m hoch) regnet sich feuchte, atlantische Luft über Buea ab. Mit 203 Regentagen im Jahr gehört Buea zu den regenreichsten Orten der Welt – gute Bedingungen für eine Wasserkraftanlage

http://de.wikipedia.org/wiki/Kamerun
http://de.wikipedia.org/wiki/Buea