Freitag, 17. Mai 2013

Pico Hydro Turbine - Part Seven

Mal wieder tickt die Uhr...rückwärts. Von nun an sind es knappe 6 Wochen bis mein Flugzeug gen Deutschland abhebt. In meinem Koffer sind dann hoffentlich weitere schöne Erlebnisse und das Wissen, dass ich eine Wasserkraftanlage gebaut habe.

Um letzteres möglich zu machen fehlen jedoch noch einige kleine, aber wesentliche Schritte. Aber zunächst erstmal was in den letzten Wochen bezüglich der Wasserkraftanlage passiert ist:

1. Druckrohre:
Ein paar Rohre zu besorgen ist hier an sich nicht schwer. Jedoch welche mit dem passendem Durchmesser und Qualität ist dann doch nochmal eine andere Sache. So bin ich mehrmals nach Douala (größte Stadt in Kamerun, man kann so ziemlich alles bekommen, wenn man nur lange gesucht - Problem: es ist immer verdammt heiß dort und es liegt im französischsprachigen Teil Kameruns) gefahren um gefühlte 100 Läden/Geschäfte abzuklappern...letztendlich war ich erfolgreich. Doch da war noch eine Hürde - wie transportiert man 20 Rohre a 6m Länge?!? Dazu mussten wir erstmal unseren Pick-up aufmotzen. Gesagt - getan! Ein bisschen Stahl, ein paar Schrauben und ein Schweißgerät - "El Torro 2.0" ist geboren. Jetzt war der Pickup ein echtes kamerunisches Auto, denn jeder Pickup hier hat eine solche Konstruktion.
Nachdem die Rohre besorgt waren musste ich noch eins-, zweimal nach Douala um ein passendes Sperrventil und eine Biegung zu finden, aber nun sind alle Teile da.

Pimp my Ride Vol. 1

Pimp my Ride Vol. 2


2. Turbinen- Generatorhaus
Die Turbine steht natürlich nicht irgendwo mittem im Busch. Da braucht man schon ein kleines Häuschen, welches das teure Equipment schützt, also sowohl die Turbine, also auch den Generator, die Regeleinheit und so weiter. Nach knapp 3 Wochen Bauphase kann ich nun behaupten - ich habe eine Haus gebaut! :) Das kann ich also von meiner to-do-Liste streichen. Jetzt muss ich nur noch ein Kind machen, ein Baum pflanzen...ach nee das war ein andere to-do-Liste...
Derzeit muss noch der Innenboden fertigstellt werden und verputzt werden und Fenster und Türen fehlen auch noch, aber im Grunde genommen steht das Haus!





Also was fehlt? Achja, das Wichtigste - die Turbine! Den Turbinenläufer hatte ich letztes Jahr schon gebaut, jetzt fehlt "nur" noch das Gehäuse. Doch dies stellt sich derzeit als relativ kompliziert dar - doch nicht unmöglich. Also werde ich die nächsten Tage/Wochen wieder mal in der Werkstatt verbringen und basteln.
Am Ende muss "nur" noch alles zusammengebaut/-gefügt werden und die Rohre verlegt werden. Klingt eigentlich machbar in 6 Wochen. Ich halte euch auf dem Laufendem ;)

Montag, 6. Mai 2013

Auf Reisen - 1100km in 7 Tagen



Kennt ihr diese Miniaturparks? Also einen solchen wo man durch ein Park läuft und dann lokale oder auch internationale Sehenswürdigkeiten im Miniaturformat betrachten kann. Wie komm' ich darauf jetzt? Achso, weil Kamerun oftmals auch als "Afrika in Miniatur" bezeichnet wird. Dies begründet sich einerseits durch die über 200 verschiedenen Volksgruppen, mit jeweils eigener Sprache, Kultur und so weiter. Anderseits ist Kamerun das Miniaturafrika aufgrund seiner vielfältigen Flora, Fauna, Geographie und und und.

Ja wie dem auch sei, vor kurzem hatte ich mir eine Auszeit genommen und war eine Woche auf Reisen um die Motivation für mein Projekt wieder aufzufüllen. In diesen 7 Tage verbrachte ich 1100 km auf den Straße Kameruns. Laut Google braucht man für eine solche Strecke rund 15 Stunden - nur gut das wir circa das Doppelte der veranschlagten Zeit in den äußerst bequemen Transportmöglichkeiten verbracht haben. (Anmerkung der Redaktion: Kamerunische Transportmittel befördern stets mehr Fahrgäste als von den Autoherstellern veranschlagt - ein Beifahrersitz kann mindestens 2 Personen beherbergen und eine Rückbank eines Taxis mindestens 4 Personen)


Ziel der Reise war es die Provinzen "West" und "Nordwest" einmal genauer zu erkunden. Der Unterschied zum "Südwesten" (die Provinz wo ich lebe) ist enorm. Die Landschaft ist geprägt durch viele kleinere und größere Hügel, welche allesamt in einem sattem Grün erscheinen - teils durch dichten Wald, teils durch unendlich weites Grasland, was eine weitere Bezeichnung für diese Region Kameruns darstellt - "das Grasland". Das Klima dort ist sehr angenehm, aufgrund der Höhenlage (im Schnitt auf 1000m ü NN) liegen die Temperaturen zwischen 18°C und 28°C. Wenn man durch die zahlreichen Städte und Ortschaften fährt, ist alles in einem Rotbraun getränkt - denn hier findet man diese typische afrikanische Erde, welche sich an allem festhaftet. Einmal dachte ich meine Füße haben gut Sonne getankt und sind schön braun geworden, doch ein kräftiger Regenguß brachte mich in die Realität zurück. Zum Grasland ist noch zu sagen, dass es das Gebiet mit der höchsten Bevölkerungsdichte Kameruns ist und touristisch beliebt ist aufgrund der hohen Dichte an Kultur und Tradition. So ist angeblich das Kunsthandwerk aus dieser Region weit über die Grenzen Kameruns in ganz Afrika bekannt.

Um die Sache ein wenige kürzer zu fassen, führe ich die Stationen der Reise, welche ich zusammen mit Henrik und Philipp bestritten habe, nun nur stichpunktartig auf. Für weitere Informationen stehe ich dann in Deutschland wieder zur Verfügung oder ihr fragt Herrn Google.

Bafoussam: Hauptstadt des Westen, französischsprachig, Übernachtung bei Willi/Mareike (GIZ-Freiwillige), gutes Essen (Salatbar, Fleischspieße), Fußballspielen im heftigem Regen, Wizzard spielen, gut organisierter Markt

Foumbot: Westen, französischsprachig, Kratersee, fantastische Landschaft, wilden Affen gesichtet, leichter Sonnenbrand, Motorradfahrt

Foumban: Westen, französischsprachig, Sultanspalast inklusive Führung, südlichster Vorposten der Muslime, Markt, Zuckerrohr essen, Moschee, Turmbesteigung mit fantastischem Ausblick, Peter=William

Bamenda: Hauptstadt des Nordwesten, englischsprachig (zum Glück), Übernachtung bei Tim/Elena (GIZ-Freiwillige), gutes Essen (griechischer Salat mit Feta!!! Bananen-Mango-Smoothie, Apfelkuchen, Schokokuchen, Curry-Steak), Prescraft (Kunsthandwerk), guter Markt um afrikanische Stoffe zu kaufen, Wasserfall

Bali: Nordwesten, englischsprachig (zum Glück), Fon' Palast inklusive Führung, deutsche Kirche, Zwangsregenpause - Kartenspielen, Kunsthandwerk

Kumbo: Nordwesten, englischsprachig (zum Glück), Übernachtung bei Sabrina (Freiwillige), Ringroad, schöne Landschaft, Wasserfall

Foumban - Sultanspalast

Foumban - Blick auf den Markt und Moschee

Foumban - Markttreiben

Bali

Kumbo - Statue beim Fonpalast

Foumbot - Kratersee

Kumbo - Thron des Fons

Blick auf Bamenda (keine Sorgen, ich hab mir die Mütz' net gekauft^^)

Kumbo - Eingang zum Palast

Foumbot - Kratersee

Kumbo - Wasserfall

Grasland

noch mehr Grasland

Wasserfall zwischen Bamenda und Bafousam

Kumbo - wir und die lokalen Pfadfinder beim Wasserfall

Grasland die Dritte